Diskussion "Jugendprobleme. Volljaehrig und zu Hause wohnen"

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"Keiner weiß so viel, wie wir alle zusammen"

Diskussion. Jugendprobleme. Volljährig und zu Hause wohnen?

Der Mensch, der vor und mit Partnern spricht, steht in natürlicher und notwendiger Verbindung mit anderen. Er bewirkt bei seinen Hörern ein bestimmtes Verhalten (z.B. Interesse, Zustimmungen, Tat, Ablehnung). Sprechen in der Öffentlichkeit ist deshalb soziales Handeln. Es gehorcht den Regeln der Interaktion.

Diskussion ist eine Kommunikationsform, in der verschiedenartige Standpunkte der Kommunikationsteilnehmer verdeutlicht werden. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil demokratischer Lebensform.

Ziel: Alle Beteiligten sollen wissen -Textmaterial zur Besprechung.

Alle Beteiligten sollen können.

  • zu einem Sachverhalt Meinungen austauschen;
  • aus eigener Erfahrung untereinander etwas erörtern;
  • Überlegungen und Gedanken äußern;
  • die vorliegenden Tatsachen analysieren, werten und daraus Schlussfolgerungen ziehen.
  1. Vorbereitungsphase

1. Schritt. Das Verlaufsschema der Argumentation anbieten und mit den Lernenden besprechen.

1. Anfang und Durchführung

2. Ergebnis

2.1. Nach der Diskussion in Stichworten zusammenfassen:

– in welchen Meinungen waren sich die Diskutierenden am Schluss einig?
– in welchen Meinungen waren sich die Diskutierenden am Schluss uneinig?

2.2. Den Hauptgesichtspunkt jeweils in einem ganzen Satz angeben.

2.3. Die neuerfahrenen Meinungen von anderen in Stichworten schreiben.

2. Schritt. Die Lernenden auf den Verlauf der Diskussion vorbereiten, indem ihnen entsprechende

Redemittel zur Durchführung der Diskussion vorschlagen.

 

1. So kann man eigene Überzeugung ausdrücken:

– Ich bin der Auffassung, dass...
– Ich bin der Überzeugung, dass...
– Ich bin der Meinung, dass...
– So sieht das aus meiner Sicht aus: ...
– Ich denke Folgendes...

2. So kann man positiv auf eine andere Meinung reagieren:

– Damit bin ich im Großen und Ganzen einverstanden.
– Das halte ich auch für richtig.
– Da kann ich nur zustimmen.
– Das ist unbestritten.
– Das ist wahr. Sie haben Recht.

3. So kann man andere Meinung einschränken, relativieren oder in Frage stellen:

– Ich stimme dem nur teilweise zu.
– Ich glaube, das spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle
– ..., das kann man nicht sagen.
– Das überzeugt mich nicht.
– Es ist nicht ganz richtig, dass...
– Kann sein, dass ... . Aber...

4. So kann man eine andere Meinung ablehnen:

– Ich bin nicht der Auffassung, dass...
– Da bin ich anderer Meinung.
– Das überzeugt mich nicht.
– Das halte ich für falsch.
– Dem stimme ich nicht zu.
– Das lehne ich ab. Das finde ich nicht.

5. So kann man zustimmen:

– Das überzeugt mich. Das stimmt.
– Sie haben Recht.
– Das ist richtig.
– Ich teile diese Auffassung.
– Genau!
– Ich finde, das ist richtig.

6. So kann man jemanden überzeugen:

– Das kann man nicht bestreiten.
– Man muss hier doch noch einmal überlegen.
– Ich möchte daran erinnern, dass...
– Es geht darum, dass...
– Da bin ich ganz sicher!
– Das weiß ich genau!
– Es kommt hinzu, dass ...
– Das können Sie mir glauben.

3. Schritt. Den Lernenden die Tabelle der Beobachtungsergebnisse vorschlagen und ihre Teilnahme besprechen.

Art des Beitrags

Sprecher

Zustimmung Widerspruch Rückfrage neuer Beitrag Summe der Beteiligungen
T 1          
T 2          
T 3          
T 4          
T 5 usw.          
Summe, Art der Beiträge          

4. Schritt. Den Diskussionsleiter wählen und ihn mit den Empfehlungen fьr Diskussionsleiter

bekanntmachen:

– die Teilnehmer einander vorstellen;
– in das Thema einführen und das Thema formulieren;
– möglichst alle Beteiligten einbeziehen;
– Beiträge zusammenfassen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausstellen;
– keine Meinung unterdrücken;
– die Diskussion in Gang halten, z.B. auf Widersprüche hinweisen oder neue Gedanken einbringen;
– keine eigenen Standpunktbeiträge liefern;
– die Ergebnisse formulieren.

5. Schritt. Das Verhalten der Diskussionsteilnehmer mit dem Lernenden besprechen.

– aufmerksam zuhören;
– sich zu Wort melden/durch Handzeichen/;
– warten, bis der Diskussionsleiter das Wort erteilt;
– beim Thema bleiben und dabei möglichst an Gedanken der Vorredner anknüpfen;
– seine Beiträge knapp und zielstrebig formulieren;
– gezielt nachfragen, wenn man etwas nicht genau verstanden hat;
– möglichst viele eigene Meinungen und Informationen beitragen und die anderen erfragen;
– widersprechende Meinungen so formulieren, dass andere nicht persönlich getroffen werden, zuerst zeigen, in welchen Punkten man dem anderen doch rechtgibt;
– das Gespräch offen halten, d.h. seine Meinung nicht durchsetzen wollen, sondern den anderen zuhören, ihnen Gelegenheit geben, ihre eigene Meinung vorzufragen.

6. Schritt. Das Thema der Diskussion bestimmen

Die Lernenden bereiten sich sinnvoll auf eine Diskussion vor, indem sie

  • sich Vorinformationen zum Thema beschaffen;
  • sich ihren eigenen Meinungsstandpunkt bewusstmachen;
  • sich Argumente Pro und Contra in Bezug auf ihre Position zurechtlegen und auf einen Handzettel notieren.

II. Verlaufsphase

7. Schritt. Einstieg in das Diskussionsthema

– Die Lernenden über vorgegebene Texte, Bilder, bekannte Inhalte zu einem kontroversen Thema reaktivieren.

– Die Aufmerksamkeit der Lernenden auf die Themafrage lenken.

Material: Themenkreis: die Jugend und ihre Probleme

Bild1 Bild 2

...Die verschiedenen Altersstufen des Menschen halten einander für verschiedene Rassen: Alte haben gewöhnlich vergessen, dass sie jung gewesen sind, oder sie vergessen, dass sie alt sind, und junge begreifen nie, dass sie alt werden können.

Kurt Tucholsky

Die Jugend hat das Wort

Ihr seid die Ält'ren. Wir sind jünger.

Ihr steht am Weg mit gutem Rat.

Mit scharfgespritztem Zeigefinger

Weist ihr uns auf den neuen Pfad.

Wir sind die Jüng,ren. Ihr seid älter.

Doch das sieht auch das kleinste Kind:

Ihr sprecht von Zukunft, mein Gehälter

Und hängt die Bärte nach dem Wind!

Ihr wollt erklären und bekehren.

Wir aber denken ungefähr:

"Wenn wir doch nie geboren wären!"

Es heißt: Das Alter soll man ehren...

Das ist mitunter, das ist mitunter,

das ist mitunter furchtbar schwer.

 

 

 

 

Erich Kästner

Mein Vater scheint heute noch davon auszugehen, dass ich vom Leben noch nichts begriffen habe. Ich bin ein Grünschnabel und ein Schulmops, der noch alle möglichen Spleens und Illusionen über's Leben im Kopf hat... Diese Art mag ich an meinem Vater nicht. Ich finde es unheimlich schlimm, wenn ältere Leute immer meinen: "Komm erstmal in mein Alter und mach erstmal die Erfahrungen, die ich mitmachen musste – zwei Kriege und so -. Dann wirst du sehen, woher der Wind weht. "Er gesteht mir nicht zu, dass ich einige Bewusstseinprozesse – und ich finde für mein Alter auch ganz schön harte – vollzogen habe. Ich fühle mich dann so elendiglich abgelehnt, wenn er so redet (Warum zittere ich im Augenblick so? Ich bin damit nicht fertig? Es geht mir doch sehr nah, dieser Teil der Begegnung in meiner Familie).

Shell-Studie

In den Jahren, die sich zwischen Kindheit und Erwachsenenalter schieben, kommt irgendwann einmal der Zeitpunkt, da sich der Jugendliche von vielen Gepflogenheiten der Kindheit löst und lösen muss. Der Sozialisierungsprozess ist nun so weit fortgeschritten, dass der Jugendliche sein Geschick selbst in die Hand nehmen möchte. Er muss sich von der Autorität der Erwachsenen freimachen, wenn er selbst erwachsen werden will. Die Notwendigkeit, selbständig zu werden, wird meist vom Jugendlichen früher angesetzt als von den Erwachsenen. Das führt zu Schwierigkeiten und Krisen. Hinzu tritt die Geschlechtsreife mit der Problematik der Frustration sexueller Triebwünsche. Die Zwischenstellung des Jugendlichen bringt auch eine Revision der internalisierten Werte, Einstellungen und Gesinnungen mit sich. Von großem Einfluss wird während dieses Lebensabschnittes die so genannte Peer Group Culture, das Normensystem der Gruppe Gleichaltriger und Gleichgesinnter. Die im Kreise Jugendlicher vertretenen Anschauungen, Überzeugungen und Vorlieben unterscheiden sich von denen der Erwachsenen je nach der sozialen Herkunft des Jugendlichen sehr stark oder nur geringfügig. Einen besonderen Status hat in unserer Gesellschaft die Entwicklung des berufstätigen Jugendlichen, der einerseits im Arbeitsprozess steht und nicht selten die Aufgabe eines Erwachsenen zu bewältigen hat, andererseits aber nicht als Erwachsener anerkannt, sondern als unreif und unfertig eingestuft wird.

Die Bemühung um persönliche Autonomie führt zu eigenständigen Stellungnahmen gegenüber der sozialen Umwelt, zum Streben nach Selbsterziehung und Selbstverwirklichung. Diese optimale Entwicklung ist allerdings nur unter günstigen Bedingungen gegeben und kann nur bei einem Teil der Jugendlichen in ausgeprägter Form beobachten werden.

Rolf Oerter

Stichwort:Volljährig und zu Hause wohnen?

Hörtext: Volljährig und zu Hause wohnen? Aus dem Buch von Werner und Alice Beile Themen und Meinungen im Für und Wider. Inter Nationes, 1983.

Wann müssen Eltern zahlen? Recht im Alltag

Vor einiger Zeit eine Entscheidung des Landgerichts Bremen Aufsehen: Die Eltern einer 19-jährigen Schülerin wurden verurteilt, ihrer Tochter eine monatliche Geldrente zu zahlen. Das Mädchen war zwei Tage nach ihrer Volljährigkeit zu Hause ausgezogen. Vorausgegangen waren häuftige Streitigkeiten mit den Eltern, die vor allem den Umgang mit zwei jungen Männern (nach Meinung der Eltern „Anarchisten“) betrafen. Seitdem lebte die Tochter von einer Unterstützung des Sozialamts. Die Eltern boten ihr eine abgeschlossene 2-Zimmer-Wohnung im elterlichen Haus sowie Verpflegung und ein monatliches Taschengeld. Die Tochter lehnte ab und verlangte Bargeld. Ihre Begründung: Das elterliche Angebot habe nur den Sinn, auf Umwegen weiter auf ihre Lebensweise Einfluss zu nehmen; da sie nun volljährig sei, wolle und brauche sie das nicht zu dulden.

8. Schritt Erarbeitung und Systematisierung von Argumenten.

– Die Lernenden reflektieren die Themafrage.

– Sie erschließen das Thema inhaltlich, indem sie nach Argumenten aus dem Textmaterial für ihre Meinung suchen.

– Die vorgerbrachten Argumente werden nach "Pro" und "Contra" geordnet.

9. Schritt Der Diskussionsleiter stellt nochmals den Themenkreis:

1. Verständigungsschwierigkeiten zwischen Jung und Alt. /Bilderbetrachtung/ Warum entsteht die Kommunikationsschwierigkeit zwischen den Generationen?

2. Welche Probleme zwischen den Generationen kann man im Gedicht von Erich Kästner "Die Jugend hat das Wort", in der Äußerung von dem Jugendlichen aus Shell-Studie finden?

3. Welche Gründe für das Entstehen von Konfliktsituationen bei Jugendlichen hebt Rolf Oerter in seinem Text hervor?

4. Volljährig und zu Hause wohnen? Vorteile. Nachteile. Die Meinungen der deutschen Jugendlichen aus dem Hörtext.

5. Verselbständigung und finanzielle Abhängigkeit von den Eltern.

6. In Deutschland ist man mit achtzehn Jahren volljärig. Elten sind durch das Gesetz verpflichtet, ihre Kinder so lange finanziell zu unterstützen, bis sie ihre Ausbildung oder ihr Studium beendet haben. Die meisten Eltern machen dieses gern, auch wenn es finanziell manchmal für sie schwierig ist.

Gelegentlich aber sind Eltern nicht bereit, die Ausbildung oder das Studium zu finanzieren.

Dann kommt es vor, dass ein Sohn oder eine Tochter die Eltern zur Zahlung verklagt. Ihre Meinung.

7. Möchten Sie während des Studiums zu Hause wohnen oder sich lieber ein Zimmer nehmen? Glauben Sie, dass Sie selbstständiger sind, wenn Sie ein Zimmer mieten?

– Wo wohnen die meisten Stidierenden in ihrer Fachschule?

– Wie finanzieren sie ihr Studium?

– Ist es leicht, ein Zimmer in der Stadt zu bekommen?

10. Schritt. Durchführung der Diskussion.

Die Lernenden führen eine "freie Diskussion"; sie verwenden dabei die erarbeiteten Inhalte sowie die Redemittel aus dem vorgegebenen Redemittelkasten.

Der Diskussionsleiter kann der Diskussion durch eingeworfene Fragen und andere Mittel gelegentlich neue inhaltliche Impulse geben.

Es wurden die Angaben der durchgeführten Umfrage zwischen den Studierenden besprochen.

Wo die Studierenden wohnen? /Minussinsk/

  • Bei den Eltern – 37,5%
  • Im Studentenheim – 37,5%
  • In eigener Wohnung – 25%

Die Dauer der Diskussion ist 90 Minuten. Der Lehrer beobachtet den Diskussionsverlauf und gibt Kдrtchen fьr die Teilnahme an der Diskussion:

Zustimmung – graue Kärtchen – 21, Widerspruch – braune Kärtchen – 28,

Rückfragen – orange Kärtchen – 3, Neuer Beitrag – grüne Kärtchen – 5,

Summe der Beteiligungen – 57

Der Lehrer trägt die Ergebnisse der Diskussion in die Tabelle ein.

11. Schritt. Der Lehrer bespricht mit den Lernenden das Ergebnis der Diskussion.

– Haken Sie die Meinungen ab, die Sie in der Diskussion geäußert haben. Welche haben Sie nicht geäußert?

– Schreiben Sie die Meinungen in Stichworten dazu, die Sie von anderen erfahren haben.

– Teilen Sie sich untereinander Ihre Notizen mit. Vergleichen Sie, ob Sie die Diskussionsbeiträge ähnlich erfasst haben.

– Fassen Sie nach der Diskussion in Stichworten zusammen:

– In welchen Meinungen waren sich die Diskutierenden am Schluss einig?

– In welchen waren sie uneinig?

– Versuchen Sie den Hauptgesichspunkt jeweils in einem ganzen Satz anzugeben.

Insgesamt wurden Diskussionen in der Gruppe zu folgenden Themenkreisen durchgeführt:

  1. Volljährig und zu Hause wohmen?
  2. Frau in der Gesellschaft. Frau und Karriere.
  3. Die Rolle der Massenmedien in der Gesellschaft.
  4. Krieg und Frieden in der modernen Welt.

Die Ergebnisse der Aktivitäten der Beteiligten /Tabelle/.

Literatur

  1. Imke Berg, Manfred Maier, Artur Ruppert, Erhard Schlutz, Irmgard Schmidt – Sommer, Heinrich Wacker Situationen, Erns Klett-Verlag, Stuttgard, 1982
  2. Gabriele Neuf-Münkel und Regine Roland Fertigkeit Sprechen Fernstudieneinheit, Goethe-Instiut, München, 1994
  3. Helga Wisnewski, Ursula Müller-Voigt Erlebnis Sprache Manz Verlag Mьnchen, 1988
  4. Werner und Alice Beile Werner und Alice Beile. Themen und Meinungen im Für und Wider Inter Nationes, 1983
  5. Hans–Jurgen Hantschel, Paul Krieger. Mit Erfolg zur Mittelstufenprüfung, Ernst Klett Verlag, Stuttgart, 1998