Творческая разработка на тему "Любовная лирика И.В. Гёте"

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Johann Wolfgang Goethe war für Deutschland wie Puschkin für Russland. A. S. Puschkin nannte Goethe „unseren Patriarchen in Deutschland“ und übersandte  ihm, begeistert von „Faust“ eine Huldigungsschrift. Als Zeichen des Dankens ließ ihm Goethe eine Feder zukommen, die er benutzt hatte.

Wenn wir Goethes Schaffen näher kennenlernen, so kann man feststellen, dass vielen Werken eine Episode aus seinem Leben oder ein Liebeserlebnis zugrunde gelegt wurde. Mit 8 Jahren begann Goethe lyrische Werke  zu schreiben, und diese lyrische Begeisterung verließ ihn bis zu den letzten Tagen nicht. 1770-1771 studierte Goethe an der  Universität in Straßburg. Bei den Wanderungen durch die herrliche Umgebung Straßburgs  wurde ihm die Natur und Menschen lieb und vertraut. Auf einem Ausflug lernte er die 18-jährige Pfarrerstochter Friederike Brion kennen und verliebte sich in sie. Aus diesem Erlebnis entstand der Zyklus der „Friederikenlieder“, deren bekannteste das „Mailied“ und „Willkommen und Abschied“ sind. Jede Zeile im diesen Gedichten ist  Bewegung, Empfindung, jedes Wort atmet und lebt.

Sein Studium beendet er 1771. Der Abschied von Straßburg ist auch ein Abschied von Friederike Brion. Er verlässt sie ohne eine Erklärung. So entsteht das letzte Gedicht der „Friederikenlieder „Das Heidenröslein““. Die Biographen verbinden dieses Gedicht mit Goethes Liebe zu Friederike Brion. In der Gestalt des Rösleins vermutet man ein Mädchen, das von einem Jungen verlassen wurde. Das Gedicht ist im Volkston geschrieben.

Friederike verfiel in schwere Krankheit und sie hat nie geheiratet. Goethe schrieb: „Ich hatte das schönste Herz in seinem tiefsten verwundet,“ und er trug das Schuldgefühl lange mit sich.

Goethes Lyrik erscheint als eine neue höhere Stufe des künstlerischen Schaffens in der deutschen Literatur, neu in der Form, neu im Inhalt, vor allem lebendig und lebensnah. Heinrich Heine schrieb folgende Worte: „Diese Goetheschen Lieder umschlingen dein Herz, wie eine zärtliche Geliebte, das Wort umarmt dich, während der Gedanke dich küsst.“

Im Mai 1772 reiste Goethe nach Wetzlar als Praktikant am Reichskammergericht. Dort verliebte er sich stark in die 19-jährige Tochter des Amtmannes Buff Charlotte Buff, die mit Goethes Freund verlobt war. Als Goethe davon erfahren hatte, brach er ohne Abschied zur Heimreise auf, unter schwersten inneren Kämpfen. 1774 schreibt er seinen berühmten autobiographischen Roman in Briefen „Die Leiden des jungen Werthers,“ der Goethe weltbekannt machte. So zart und schön, wie Goethe es in diesem Roman vermochte, hatte in der deutschen Literatur noch niemand das Innenleben eines Menschen geschildert: sein Sehnen und Hoffen, Liebe und Leid, seinen menschlichen Stolz. Es ist einer der bekanntesten Romane über die Liebe in der Weltliteratur. Obwohl der Roman zur Lyrik als Jenre nicht gehört, ist er in der Ich-Form geschrieben, und das verleiht ihm etwas Lyrisches. Werther, ein kluger, hochgebildeter Jüngling aus bürgerlicher Familie, ist unglücklich verliebt, von der „höheren“ Gesellschaft verschmäht, und er findet keinen anderen Ausweg als Selbstmord. Also, die Wege von Goethe und Werther gingen auseinander. Goethe vermochte sich loszureißen und entwickelte sich zu dem bekanntesten deutschen Dichter. Der Roman ist mehr als eine bloße Liebestragödie. Goethe beschreibt auch die feudale Gesellschaft. Der französische Kaiser Napoleon meinte dagegen, dass nur die Liebe im Mittelpunkt stehen sollte. Er hat den Roman siebenmal gelesen und hatte ihn in seinem Zug nach Ägypten mit. Der Erfolg des Romans war erstaunlich, jeder Jüngling wünschte so leidenschaftlich zu sein wie Werther, jedes Mädchen so geliebt zu sein wie Lotte.

Diese Liebesgeschichte war noch nicht zu Ende. Der bekannte deutsche Schriftsteller Thomas Mann hat1938 einen Artikel über den Roman „Die Leiden des jungen Werthers“ veröffentlicht. In diesem Artikel erzählte Thomas Mann unter anderem über eine wenig bekannte Episode aus Goethes Biographie. 1816 besuchte Charlotte Buff, die Frau, die der junge Goethe geliebt hatte, die Stadt Weimar. Nach 44 Jahren traf sie sich mit Goethe und erzählte später ihrem Sohn, dass der alte Goethe sie nicht beeindruckt hatte. Nach einem Jahr schreibt Thomas Mann den bekannten Roman „Lotte in Weimar“,  in dem er ausführlich diese Episode künstlerisch behandelt. Das Sujet des Romans ist einfach: die Ankunft von Charlotte nach Weimar und ihr Treffen mit Goethe. Aber was steckt dahinter? Thomas Mann versucht Goethe als einen wahren Patrioten Deutschlands zu zeigen. Er schreibt: Deutschland ist für Goethe Freiheit, Aufklärung, Vielfältigkeit und Liebe. Thomas Mann versucht Goethe in verschiedenen Aspekten seines Lebens zu zeigen. 

Und nun die weiteren Liebeserlebnisse aus Goethes Leben. In Frankfurt verliebte sich der Dichter in Lilli Schönemann, in die 16-jährige Tochter des Frankfurter Bankiers. Er schreibt das Gedicht „Neue Liebe, neues Leben“. Goethe verlobt sich mit Lilli, doch er spürt bald, dass er kein braver Familienvater werden kann. Er verabschiedet sich kaum von Lilli und reist nach Weimar.

„Die Veränderung, ach, wie groß! Liebe! Liebe! Lass mich los!“ 10 Jahre dauert diese Weimarer Zeit. Dann wird es Goethe zu eng und er flieht nach Italien. Nach dem Aufenthalt in Italien (1787-1790) entstehen seine „Römischen Elegien“, Liebesgedichte, die er Christiane Vulpius gewidmet hat. Goethe war seiner zukünftigen Lebensgefährtin im Juli 1788 zum ersten Male begegnet. Das einfache Mädchen hatte sofort den durch das  Romerlebnis verjüngten Goethe tief beeindruckt. Er hat ihr in  der Gestalt der Faustina ein Denkmal gesetzt. Sie war ein Mädchen aus dem Volk, eine einfache Blumenmacherin. Und obwohl es nicht allen gefiel, machte er Christiane zu seiner Frau, sie wurde die Mutter seiner 5 Kinder, von denen jedoch nur eines am Leben blieb. Im Jahre 1813 hat Goethe das Gedicht „Gefunden“ geschrieben. Er hat es Christiane Vulpius gewidmet, sie lebten schon 25 Jahre zusammen. Goethe hat das Gedicht einem Brief an Christiane beigefügt, es bezieht sich auf den Tag von 25 Jahren, als ihr Lebensbund begonnen hatte.

1814, angeregt durch Übersetzungen von Liedern des großen persischen Lyrikers Hafis (14.Jahrhundert), begann sich Goethe mit orientalischer Dichtung zu beschäftigen und schrieb zahlreiche Gedichte im Stil der orientalischen Lyrik. In der Sammlung „Westöstlicher Diwan“ (1819) fasste er diese Dichtungen zusammen, es waren vor allem zarte Liebesgedichte und tiefe Spruchweisheiten. In dieser Zeit befand er sich wieder unter dem Einfluss eines starken Gefühls zu Marianne von Willemer. Das war eine 30-jährige hochbegabte Bühnenkünstlerin. Er hat sie auf seiner Rhein-Main-reise kennengelernt. In den Gedichten trägt sie den Namen Sulejka. Wir sehen wieder einen verjüngten Goethe, und er war schon etwa 70. Einige Gedichte dieses Zyklus sind philosophisch, z. B. „Gingo biloba“. Das ist uralte ostasiatische Baumart, die im 18. Jahrhundert nach Europa verpflanzt wurde. Goethe hatte Marianne ein Blatt dieses Baumes als Sinnbild der Liebe zwischen ihm und ihr übersandt.

Und nun das letzte Liebeserlebnis von Goethe. Der fünfundsiebzigjährige Dichter erholte sich 1823 in Marienbad und hatte dort viel Umfang mit der Familie der Frau von Levetzow. Und zu einer ihrer Töchter fasste er noch einmal eine ungemein heftige Neigung. Es war die letzte, bevor er sich in sein Alter ergab. Ulrike von Levetzow war erst 19 Jahre alt, sie verehrte den Dichter herzlich. In ihrer Gesellschaft verlebte Goethe glückliche Tage und entzündete sich zu einer so starken Neigung, dass er durch Karl August um ihre Hand fragen ließ. Goethe verstand, was es bedeutete, dass man einer Antwort auswich. Er reiste ab, und nur mit höchster seelischer Anstrengung vermochte er diese Liebe, die bei ihm noch lange nachklang, zu überwinden. Sie fand ihren ergreifenden Ausdruck in der „Marienbader Elegie“. Diese Episode aus Goethes Leben bewog den bekannten österreichischen Schriftsteller Stephan Zweig zum Schaffen seiner berühmten Novelle „Die Marienbader Elegie“.

Schlussfolgerung

In dieser Arbeit wurden natürlich nicht alle lyrischen Werke von Goethe genannt und nicht alle seine Liebeserlebnisse erwähnt. Goethe verdankt den Ruhm nicht nur seinem unsterblichen Werken. Er wurde zum universalen Denker, weil er universal leben wollte. Das heißt, er wollte alle Möglichkeiten ausschöpfen, die einem Menschen offenstehen.

Immer und überall fühlte er Lust zu wirken, tätig zu sein und leidenschaftlich zu lieben. Goethes größtes Kunstwerk ist daher sein Leben.